Was der Schweizer Arzt Prof. Didier Pittet vor 25 Jahren begann, um die Hygiene in Krankenhäusern zu verbessern, ist heute angesichts einer wachsenden Zahl resistenter Keime wichtiger denn je. Auf Pittet gehen die in Kliniken installierten Dispenser mit Desinfektionsflüssigkeit zurück, die inzwischen weltweit für Ärzte, Personal, Patienten und Besucher selbstverständlich sind. Die Handhygiene in medizinischen Einrichtungen ist wesentlich schneller und wirksamer geworden.
„Experten schätzen, dass durch seine Initiative jährlich bis zu acht Millionen Menschen vor einer tödlichen Infektion bewahrt werden“, schrieb kürzlich die „Welt am Sonntag“. Vor dem Hintergrund dieses revolutionierenden Erfolges wurde Ende September der Robert-Koch-Preis für Krankenhaushygiene an den heutigen Leiter der Abteilung für Krankenhaushygiene an den Genfer Universitätskliniken und externen Leiter des WHO-Programms „Clean Care is Safer Care“ vergeben. Staatssekretär Lutz Stroppe sagte dazu anlässlich der Preisverleihung: „Händehygiene im Krankenhaus ist das A und O, wenn es um den Schutz der Patienten vor gefährlichen Infektionen geht.“
Interessant zum Entwicklungshintergrund (Zitat aus WamS): „..Vor einem Vierteljahrhundert wusch sich das medizinische Personal die Hände noch mit Wasser und Seife – zumindest theoretisch. Pittet analysierte die Abläufe auf einer Intensivstation und erkannte, dass die hygienischen Richtlinien gar nicht eingehalten werden können. Angesichts der großen Zahl an Patientenkontakten hätten Intensivschwestern nahezu die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit Händewaschen verbringen müssen. Pittet erfand also ein Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis. Damit ließen sich Hände in 10 bis 30 Sekunden desinfizieren. Zudem tötet das Mittel die Bakterien viel effektiver als Seife…“
Übrigens: Der Kampagne „Save Lives: Clean Your Hands“ innerhalb des genannten WHO-Programms haben sich inzwischen fast 20.000 Krankenhäuser angeschlossen. Das Ziel der Kampagne ist die weitere Verbesserung der Händedesinfektion in medizinischen Einrichtungen
weltweit. Quellen: WamS v. 24.09.2017; bundesgesundheitsministerium.de