Not macht erfinderisch; im Sinne dieses geflügelten Wortes hat auch bei den niedergelassenen Haus- und Fachärzten unseres Recklinghäuser Arztnetzes die sich täglich verschärfende Pandemie durch den neuartigen Coronavirus zu Eigeninitiative und pragmatischen Lösungen, und nicht nur zu Klagen über Informations- und Materialdefizite geführt. Das hilft, die praktische Arbeit und die Versorgung insgesamt bei erhöhtem Patientenansturm besser bewältigen zu können. So gelang es unseren Mitgliedspraxen durch Eigenregie z.B. dringend benötigte, zusätzliche Schutzkleidung, (Tröpfchen-) Schutzinstallationen für Anmeldungsbereiche etc. zu besorgen. Auch die eigene,  direkte Online-Kommunikation zwischen den vernetzen Raniq-Praxen hat sich als hilfreich erwiesen.

Die aktuell besonders hohen Anforderungen an die Praxen in Westfalen-Lippe wegen der  Ausbreitung des Coronavirus hat jetzt auch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hervorgehoben. Sie würden eine zentrale Rolle bei der Identifizierung von Corona-Verdachtsfällen übernehmen und mit großem Engagement dafür  sorgen, dass Patienten auch in dieser ernsten Situation weiterhin ambulant versorgt bleiben.

Die KVWL appelliert bei der Gelegenheit an die Patienten: „Bitte überlegen Sie, ob ein Praxisbesuch wirklich notwendig ist. Die Praxen sind extrem ausgelastet und momentan ist nicht der richtige Zeitpunkt für Regel-, Präventions- und Routineuntersuchungen, die meist problemlos auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden können. Auch zur Abklärung leichter Beschwerden müssen Patienten nicht unbedingt die Praxen aufsuchen… „Ich verstehe, dass viele Menschen verunsichert sind und sich vor einer  Ansteckung mit dem Coronavirus fürchten. Unsere Ärzte tun derzeit alles, um die Infektionsketten zu unterbrechen: Sie engagieren sich in Diagnosezentren, in telefonischen Beratungen und halten daneben noch den regulären Praxisbetrieb aufrecht“, betont der Vorstand der KVWL. Es gehe nicht ohne Anpassungen der Arzt-Patienten-Kontakte im Pandemie-Praxisbetrieb – soweit medizinisch vertretbar. Für Patienten könne das heißen, dass sie primär telefonisch und in ausschließlich dringenden Fällen persönlich, z.B. in getrennten Sonder-Sprechstunden, behandelt würden.

Nur so kann die Chance genutzt werden, die Ausbreitung weiterer Infektionsketten zu verhindern. Genauso wichtig ist der nochmalige ausdrückliche Hinweis der KVWL: Eine Testung auf das Coronavirus in den zentral dafür eingerichteten Diagnosezentren in Westfalen-Lippe für Patienten wird ausschließlich nach Anmeldung durch den Hausarzt, das Gesundheitsamt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst durchgeführt. Patienten werden dringend gebeten, diese Einrichtungen in keinem Fall selbstständig ohne Voranmeldung aufzusuchen.

Quelle: kvwl.de Bild: pixabay