Die Elektronische Arztvisite (elVi) in Pflegeheimen wird nach einer erfolgreichen Testphase in einem Arztnetz ab 1. Juli auch sukzessive auf andere Praxisnetzregionen in Westfalen-Lippe ausgeweitet werden. Der entsprechende Vertrag dazu ist von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe KVWL und der AOK NORDWEST unterzeichnet worden.
Im Rahmen des Projekts erfolgt die Visite per Live-Schaltung zwischen der Arztpraxis und der stationären Einrichtung. Die elektronische Visite kann bei Bedarf um die Erfassung von Vitalparametern wie Herzrhythmus, Sauerstoffspannung, Körpertemperatur oder Blutzuckergehalt des Patienten ergänzt werden. Die Daten werden in Echtzeit über Messgeräte erhoben und sind dem Arzt sofort zugänglich. Die erforderlichen Datenschutz- und Qualitätsstandards werden dabei erfüllt.
Die Vertragspartner betonen, dass elVi nicht jeden Arztbesuch ersetzen kann. Aber durch die moderne Technik können die Ärzte schnell sehen, wie es dem Patienten geht und dann konkret helfen. Das Projekt habe bewiesen, dass telemedizinische Anwendungen in Zeiten einer älter werdenden Gesellschaft Ärzte bei ihrer Arbeit entlasten können – und das bei gleichbleibend hoher Qualität.
In dem von der KVWL finanzierten Modellprojekt führen die teilnehmenden Arztpraxen auf Anfrage der Pflegekräfte in bislang 13 Pflegeheimen der Region eine elektronische Arztvisite durch. Der niedergelassene Arzt und die verantwortliche Pflegekraft halten dann über ein webbasiertes Videokonferenzsystem per Tablet oder PC eine elektronische Arztvisite ab, um Unklarheiten, Medikationsanfragen, Beurteilungen chronischer Wunden oder Therapievorschläge zu besprechen. (Quellen: kvwl.de; aok.de/nw)