Wenn Antibiotika nicht mehr wirken würden, breche eine tragende Säule unserer Gesundheitsversorgung weg, warnte Bundesgesundheitsminister Gröhe anlässlich des Europäischen Antibiotikatags (18.11.). Im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen sei entscheidend, dass Antibiotika nur dann eingesetzt werden, wenn es medizinisch erforderlich sei. Fortbildung für medizinisches Personal und das öffentliche Bewusstsein müssten weiter gestärkt werden.
Der Minister wies darauf hin, dass die Antibiotika-Verbrauchs-Überwachung des Robert Koch-Instituts wertvolle Vergleichsdaten für Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen liefere, um den Einsatz von Antibiotika immer wieder kritisch zu hinterfragen.
Das Robert Koch-Institut bietet mit der Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance ab sofort erstmals allen Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen die Möglichkeit, ihren Antibiotikaverbrauch mit Referenzdaten zu vergleichen. Die Daten können über eine interaktive Datenbank abgerufen werden.
In Zusammenarbeit mit dem Nationalen Referenzzentrum für die Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ) hat das Robert Koch-Institut die Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance (AVS) für den stationären Sektor aufgebaut. Nach einer Pilotphase 2014 läuft AVS seit 2015 im Routinebetrieb. Bisher haben sich mehr als 300 Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken angemeldet und 190 Einrichtungen liefern Daten.
Neben der Verbrauchs-Surveillance führt das RKI auch eine Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) durch, mit der Kliniken und niedergelassene Ärzte die Resistenzentwicklung vor Ort verfolgen und ihre Verordnung anpassen können.
Bei Fragen im Praxis-Alltag: Ein Info für interessierte Patienten finden Sie auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts mit Hintergründen zu den Grundlagen von Antibiotika-Resistenzen sowie zur Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance und Antibiotika-Resistenz-Surveillance (www.rki.de)