Insgesamt beurteilen Forscher die globale Gesundheitsentwicklung als beunruhigend (Basisjahr 2017). In der Studie “The Global Burden of Disease Study (GBD)” untersuchen sie seit 1990 die globalen, nationalen und regionalen Trends in der Gesundheitsentwicklung. Von der US-amerikanischen Harvard University, der Weltgesundheitsorganisation und der Weltbank ins Leben gerufen, sind mittlerweile über 3500 Wissenschaftler aus mehr als 140 Ländern an dieser Analyse beteiligt. Sie schreiben, dass die weltweiten Zahlen nicht nur eine besorgniserregende Verlangsamung des Fortschritts zeigen würden. Die detaillierten Ergebnisse würden auch verdeutlichen, wie unausgewogen die Entwicklung sei. Es bedürfe großer internationaler Anstrengungen, um Gesundheitsrisiken in allen Teilen der Welt zu reduzieren und die medizinische Versorgung zu verbessern.
In der aktuellen Ausgabe der Studie wird auch analysiert, welche Faktoren die Gesundheit derzeit am meisten gefährden. Für alarmierend halten Experten, dass mehr als die Hälfte der weltweit 56 Millionen Todesfälle im Jahr 2017 auf nur vier weitgehend vermeidbare Faktoren zurückging: hoher Blutdruck, Rauchen, hohe Blutzuckerwerte und Übergewicht (siehe Tabelle).
Dabei zeigt sich eine deutliche regionale Diskrepanz: Risikofaktoren wie Unterernährung sind eher ein Problem von Entwicklungsländern, während Aspekte wie Übergewicht eher ein Ergebnis der Wohlstandsgesellschaft sind – und diese Ursachen haben in den vergangenen Jahrzehnten deutlich an Bedeutung gewonnen.
Gleichzeitig ist die Lebenserwartung der Menschen global weiter gestiegen, allerdings nicht mehr so rapide wie in den Jahrzehnten zuvor. Häufig sind aber noch immer der Wohnort und das Geschlecht dafür entscheidend, wie alt ein Mensch wird. Frauen, die 2017 geboren wurden, haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 75,6 Jahren, Männer dagegen nur von 70,5 Jahren. Zum Vergleich: Im wohlhabenden Deutschland werden die Menschen etwa sieben Jahre älter – Frauen haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von derzeit 83 und Jungen von 78,2 Jahren (1950: 70,3 und 63,5 Jahre). Einer der Hauptgründe ist laut den Forschern die bessere Gesundheitsversorgung.
Die größten Gesundheitsrisiken weltweit
- Bluthochdruck
- Rauchen
- Hoher Blutzuckerwert
- Übergewicht
- Frühgeburten
- Untergewicht bei der Geburt
- Alkohol
- Hoher Cholesterinspiegel
- Mangelernährung bei Kindern
- Feinstaub in der Luft
Quelle: www.thelancet.com/gbd (englisch); Bild: pixabay