“Das ist zu wenig!”, so die Headline der Pressemitteilung des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nach dem Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach über die Zukunft der ambulanten Versorgung und notwendige Verbesserungen deren Rahmen- und Arbeitsbedingungen. Für die KBV war das Treffen, an dem weitere Gesundheitsorganisationen teilgenommen hatten, also trotz erster Lichtblicke insgesamt enttäuschend.
Vor dem Hintergrund der drängenden Probleme der ambulanten Versorgung hätte man sich mehr und deutlich konkretere Lösungs- und Umsetzungsschritte gewünscht. Zu vieles, so die KBV weiter, sei unverbindlich und offen geblieben. Immerhin sei zu begrüßen, dass die hausärztliche Entbudgetierung in diesem Jahr kommen solle. „Das kann und darf aber nun nicht alles sein“, so die KBV.
Im nächsten Schritt müsse die Entbudgetierung auch der Fachärzte rasch folgen. Zudem gelte es auch die Entbürokratisierung schnell und entschlossen anzugehen. Der Minister habe erneut zugesagt, die Regresse weitgehend abzuschaffen. Die KGV bedauerte, dass beim Thema Digitalisierung eigentlich außer vagen Ankündigungen alles offen geblieben sei. Wörtlich: „Wie der Wechsel zu leistungsfähigen Praxisverwaltungssystemen erleichtert und finanzierbar werden soll, ist heute jedenfalls unklar geblieben.“
Es sei jetzt absolut unerlässlich, die weiter geplanten Schritte zu besprechen und auf Praktikabilität zu prüfen. Die eindringliche Forderung: Die Rahmenbedingungen der ambulanten Versorgung müssten ohne Frage verbessert werden – und das schnell und konsequent.
Die Dringlichkeit unterstrichen die KBV-Vertreter so: „Geschieht weiterhin nichts oder werden notwendige Maßnahmen auf die lange Bank geschoben, droht sehr bald das Ende der von Patientinnen und Patienten hochgeschätzten qualitativ hochwertigen sowie wohnortnahen medizinischen Versorgung durch inhabergeführte Praxen. Die Bürgerinnen und Bürger wissen das und fordern von der Politik Lösungen. Das beweisen rund 550.000 Unterschriften für die Petition zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der ambulanten Versorgung. Klar ist auch, dass eine zukunftsfeste Lösung alle ärztlichen und psychotherapeutischen Praxen umfassen muss.“
Quelle: kbv.de