Eigentlich stecken in einer halbwegs ausgewogenen Ernährung alle Nährstoffe, die man braucht, um gesund zu bleiben. Trotzdem schwört jeder dritte Bundesbürger auf zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe in Tablettenform, vor allem Magnesium und Vitamin C, E sowie B-Vitamine. Auf zahlreichen Internetseiten werden Vitaminpillen sogar als wahrer Gesundbrunnen für das Herz propagiert. Doch leider ist das Bauernfängerei, wissenschaftliche Fakten stützen diese Versprechen jedenfalls nicht, so die Wissenschaftspublikation „Spektrum“, die den Stand der Dinge zu einschlägigen Vitaminpillen und anderen Stoffen bilanziert hat.
Danach wurden vor rund 20 Jahren gegen Leiden wie die koronare Herzkrankheit so genannte »antioxidative Vitamine« wie Vitamin A, C oder E empfohlen, teilweise auch unterstützt von Wissenschaftlern. Diese könnten freie Radikale im Körper binden, die bei der Entstehung von Herzkrankheiten eine Rolle spielen, so lautete die Theorie.
Zahlreiche Studien, vor allem in den 1990er und 2000er Jahren, konnten jedoch belegen, dass diese Annahme falsch ist. Antioxidanzien in Pillenform verhindern keine Herzleiden, denn der Körper hat seine eigenen Abwehrmechanismen, mit Radikalen umzugehen. Heute wird immer klarer, dass freie Radikale auch Signalmoleküle darstellen, deren künstliche Unterdrückung mehr schadet als nutzt.
Einfach gesund essen, lautet das Fazit. Damit könne man viel für das Herz tun. Gesund ist etwa eine mediterrane Ernährungsweise mit reichlich Olivenöl, Nüssen, Gemüse, Obst und wenig Fleisch sowie etwas Rotwein.
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